Direkt aus Wien in den Alten Laden

20.03.2012
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Für ein Musikerlebnis auf hohem Niveau muss man nicht extra in die Hauptstadt fahren. Das war die Meinung der Gäste am Freitagabend im Alten Laden des Herbst’schen Hauses in Wusterhausen. Dort boten Sabine Fehlandt (Viola) und Antje Geusen (Violoncello) Freunden der klassischen Musik ein hochkarätiges Konzert. Es war das erste in diesen Räumen. Bürgermeister Roman Blank meinte bei der Begrüßung der kleinen Runde Zuhörer: „Wir werden sehen, was die Akustik hergibt“. Das sie nicht ausreicht, darüber braucht er sich jedoch keine Sorgen zu machen, stand nach dem Konzert fest.

 

Die beiden Musikerinnen waren direkt aus Österreich nach Wusterhausen gekommen. Dort spielte die „Akademie für Alte Musik Berlin“ im „Theater an der Wien“ vier Wochen die Oper „Telemaco“ von Christoph Willibald Gluck. Sabine Fehlandt und Antje Geusen sind Mitglieder dieses Orchesters, das 1982 in Ost-Berlin für die stilgerechte Aufführung der Musik des Barocks und der Klassik gegründet wurde.

 

Vor zwei Jahren begannen sie auch als Duo Konzerte zu geben. In Wusterhausen brachten sie Werke von Johann Friedrich Braun (1759 – 1824), Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) und Franz Danzi (1763 – 1826) zu Gehör. Der Funke zum Publikum sprang sofort über – weil die Frauen nicht nur gekonnt, sondern auch mit viel Freude und Lust am Spiel den Bogen über die Saiten führten. Aufgelockert wurde das Konzert durch Erläuterungen zu den Kompositionen und den Instrumenten. So hat das Cello (italienisch Violoncello) von Antje Geusen keinen Stachel, der für Festigkeit auf dem Boden sorgt. „Weil es diesen Stachel am Instrument erst später gab“ erklärte Antje Geusen. Die Bratsche (italienisch Viola) von Sabine Fehlandt ist eine böhmische und um das Jahr 1800 herum gebaut worden, erfuhr das Publikum.

 

Aus dessen Reihen wünschte man sich, dass sich aus der Premiere eine Konzertreihe entwickeln möge, „klein aber fein“ und mit mehr Publikum als am Freitag. Das ist auch im Sinne von Christiane Schael, Vorsitzende des örtlichen Kulturvereins.

 

Renate Zunke (MAZ vom 19.03.2012)

 

Foto: A. Perlt

 

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