• Start
  • » Nachrichten
  • » Bilder aus dem Kopf - Ausstellungseröffnung im "Alten Laden"

Bilder aus dem Kopf - Ausstellungseröffnung im "Alten Laden"

12.03.2012
Vorschaubild zur Meldung: Bilder aus dem Kopf - Ausstellungseröffnung im "Alten Laden"

Er wirkt sehr einsam – der kleine Mann. Und man muss genau hinsehen, um ihn auf den Bildern von Martina Winterle zu finden. Das haben am Freitagabend viele Interessierte getan, die zur Vernissage ihrer Ausstellung „Seiltänzer“ in das Wusterhausener Wegemuseum kamen. Christiane Schael, Vorsitzende des einheimischen Kulturvereins, die die Exposition eröffnete, begrüßte ebenfalls den Neuruppiner Kammerchor „Chorisma“, der von Martina Winterles Ehemann Dieter geleitet wird und den Abend gekonnt musikalisch bereicherte. Malerei, Musik und die Architektur des Wegemuseums, das sei doch ein wunderschöner Dreiklang, freute sich dann auch die Chefin des Kulturvereins.

 

Martina Winterle, 1957 geboren, hat an der Hochschule der Künste in Berlin studiert. Sie absolvierte ebenfalls eine Ausbildung in Fotografie. 1998 zog sie mit ihrer Familie von Berlin nach Neustadt und begann als Kunsterzieherin an der Astrid-Lindgren-Grundschule Wusterhausen zu arbeiten. Seit 2007, die zwei Kinder waren nicht mehr klein, malte sie intensiver. Ihre Werke sind seit 2009 in Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen, unter anderem in der Neuruppiner Siechenhauskapelle, im Schloss Kampehl, in einer Galerie im Berliner Prenzlauer Berg.

 

Sie hat mit dem Thema „Seiltänzer“, zu besichtigen sind 24 Collagen und Acrylbilder, unterschiedliche Assoziationen verarbeitet. So zum Beispiel das Lebensgefühl, sich auf schmalem Weg zu bewegen, vielleicht neben etwas Ungewissen. Es reizt sie, verschiedene Materialien zu verarbeiten. Und so sieht man zum Beispiel auch alte Metallteile auf ihren Collagen. Sie erzählen kleine Geschichten, der Betrachter wird mit seltsamen, skurrilen Situationen konfrontiert. Winterle verrät: „Es steckt auch Boshaftigkeit in den Bildern.“ Sie sollen den Betrachter zum „weiterspinnen“ verleiten, die Fantasie anregen. „Gedanken, Ideen, Vorstellungen, also meine Kopfbilder, müssen zur Verarbeitung auf die Leinwand“, meint die Malerin. Das sei notwendig und befreiend, man würde sich dabei selbst besser kennenlernen. Und manchmal entstünde dann etwas, das eine ihr völlig fremde Geschichte erzähle.

Die Ausstellung „Seiltänzer“ mit Bildern vom Martina Winterle kann bis zum 29. April besichtigt werden.

 

Renate Zunke (MAZ vom 12.03.2012)

 

Fotos: C.-P. Schael

 

Weitere Informationen: