Friedrichs traurige Jugend

26.06.2012
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Premiere des Theaterstücks lockte viele Leute auf den Hof des Herbst’schen Hauses

 

Gleich drei Premieren kündete Wusterhausens Bürgermeister Roman Blank am Freitagabend an – die Eröffnung des Sommertheaters 2012, zum ersten Mal Theater im Innenhof des Herbst’schen Hauses und das erste Mal Open Air ohne Regen. Doch es war wohl nicht nur das schöne Wetter, das 85 Interessierte zum Spiel des Berliner Theaters 89 in den malerischen Hof gelockt hatte. Sie kamen in Erwartung eines besonderen Schauspiels.

 

Angekündigt war, passend zum diesjährigen Kulturlandthema „Friedrich II.“, das Stück „Die traurige Geschichte von Friedrich dem Großen“. Dessen Leben spielte bereits in anderen Veranstaltungen im Herbst’schen Haus eine Rolle – nun also dargestellt von fünf Schauspielern des professionellen Freien Theaters, deren Aufführung an Brecht’sche Erfahrungen und Methoden anknüpft. Und das machte dann auch den Reiz der Aufführung aus – hautnah am Publikum und doch verfremdet durch Masken und dem fast puppenhaften Agieren der Darsteller. Das Stück von Heinrich Mann, 1982 ergänzt durch Alexander Lang, zeigt die Geschichte einer hochneurotischen Vater-Sohn-Beziehung, brutale Familienverhältnisse, Ehekonflikte, also ein Familiendrama, wo Zynismus und Gefühlskälte vorherrschen. Diese Kindheits- und Jugendtragödie, die mit dem gewaltsamen Tod von Friedrichs Jugendfreund Katte endet, erklärt dann auch die weitere Entwicklung des Königs, wo Macht und Einsamkeit vorherrschen, Untertanengeist gefordert wird.

 

Das Theaterstück „Die traurige Geschichte von Friedrich dem Großen“ wurde exklusiv für die Arbeitsgemeinschaft inszeniert und wird mit Wusterhausen in zehn Städten aufgeführt.

 

Renate Zunke (MAZ vom 25.06.2012)

 

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