Lesung gegen das Vergessen "Bücher aus dem Feuer"

11.05.2017
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Gedanken kann man nicht verbrennen
Wusterhausener trafen sich im Alten Laden zu einer Lesung der Erinnerung


von Wolfgang Hörmann


"Bücher kann man verbrennen, Gedanken aber nicht." Mit diesem Satz eröffnete Pfarrer Alexander Bothe am Mittwochnachmittag  eine Veranstaltung im Alten Laden des Herbst'schen Hauses genau an jenem Tag, an dem vor 84 Jahren Werken  bedeutender Literaten in Feuer geworfen wurden. Die Schmach angezettelt von faschistischen Machthabern, ausgelebt von ihren fanatischen Anhängern. Erich Kästner musste miterleben, wie in Berlin seine Werke ein Raub der Flammen wurden.  Was ihn dabei bewegte, schrieb er auf. Es ist überliefert. Helga Kuball trug es vor. Ihr folgten weitere Vorleser mit Kostproben aus Werken von Mascha Kalèko, Kurt Tucholsky und Michail Sostschenko. Zu den Erwachsenen, die sich den Lesestoff aus dem eigenen Bücherschrank mitgebracht hatten, gesellten sich auch Sechstklässler der Astrid-Lindgren-Grundschule. So gab es für Nathalie Harnack und Lara Nagy Beifall für Passagen aus Kästners "Die Entwicklung der Menschheit". Die Bibliothek präsentierte aus ihrem Bestand Werke von Künstlern, die in den 30er Jahren als geächtet galten. Zum Gelingen der Gedenkstunde, die allerdings einen besseren Besuch verdient gehabt hätte, trugen Silas und Willy Schulze mit ihrem einfühlsamen Gitarrenspiel bei.

 

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