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Zum Glück ein Geheimtipp

Wusterhausen/Dosse, den 20.02.2012

Pilger zeigten sich auf dem Weg nach Bad Wilsnack beeindruckt vom Empfang in den hiesigen Orten

 

 

 

Wandern Sie noch – oder pilgern Sie schon? Etwa 1000 Menschen im Jahr entscheiden sich mittlerweile auch in unserer Region für das Pilgern. Sie gehen den alten Weg von Berlin zum Heiligen Blut in Bad Wilsnack. Am Sonnabend trafen sich im Wegemuseum Wusterhausen mehr als 40 Aktive, die sich als Wegepaten, als Anbieter von Unterkünften, in Vereinen oder beim Tourismusverband um das Wohl der Pilger kümmern. Eingeladen hatte der Förderverein Wunderblutkirche Bad Wilsnack, der die Pilgerwegsarbeit koordiniert.

Wusterhausens Bürgermeister Roman Blank und der Tourismusverantwortliche im Rathaus Hartmut Janschke freuten sich, das 2011 eröffnete Museum präsentieren zu können. „Es ist wirklich eine zusätzliche Perle am Wegesrand“, zeigte sich nicht nur Jochen Purps vom Förderverein Wunderblutkirche beeindruckt.

Hartmut Janschke konnte auch noch von weiteren Erfolgen berichten: So wurden im Bereich Nackel/Läsikow, in Barsikow und an der Kirche in Wusterhausen Rastplätze geschaffen. Im Pfarramt, im Rathaus und im Wegemuseum liegen Stempel bereit, mit denen sich die Pilger das Erreichen der Station Wusterhausen bestätigen lassen können. Zudem gibt es neue Pilgerunterkünfte in Barsikow. Sie sind ein Novum in Brandenburg, liegen sie doch auf zwei Ebenen im Kirchturm.

Damit wurden im Gebiet um Wusterhausen drei häufig genannte Wünsche der Pilger erfüllt. 400 Menschen hatten im vergangenen Jahr am Ende des Weges in Bad Wilsnack Fragebögen ausgefüllt und darin mehr Bänke, offene Kirchen, unbefestigte Wege, mehr Stempel, Übernachtungsmöglichkeiten und Versorgungspunkte gewünscht.

Auch an anderen Orten gab es Verbesserungen: So stellte Kerstin Streege bei Vichel eine Bank auf, im Büro des Tourismusvereins in Kyritz ist nun ein Pilgerstempel hinterlegt, in Barenthin wurden Bänke aufgestellt und Feldbetten für den Gemeinderaum angeschafft. In Rehfeld engagiert sich ein Förderverein für die Sanierung der Kirche und den Bau von Unterkünften.

Anhand der Fragebögen wurde festgestellt: Die meisten Pilger sind weiblich und laufen allein oder zu zweit, es gibt aber auch Gruppen von bis zu 50 Personen. Die Pilgersaison startet meist zu Ostern und endet im Herbst. Im Sommer ist Hochsaison.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Pilger von dem Empfang in den Dörfern, der Begegnung mit anderen Menschen und der Ruhe der Natur. „Ich hoffe, dass dieser Weg immer ein Geheimtipp bleibt und nicht so wird, wie der Weg nach Santiago“, schrieb eine Pilgerin.

Cornelia Oefelein stellte bei dem Treffen ihr neues Buch „Pilgerspuren auf mittelalterlichen Glocken in Brandenburg“ vor.

(Von Doreen Wolf)

(MAZ vom 20.02.2012)

 

Fotoserien


Bilder vom Netzwerktreffen Pilgerweg (20.02.2012)