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Jubiläumsfest zum 50. Geburtstag des Museums Wusterhausen

01.07.2013

Nach 50 Jahren so jung wie nie zuvor

 

Es ist mit Sicherheit kein Zufall das die Organisatoren um Museumsleiterin Andrea Perlt und die Mitglieder des Kulturvereins den Juni 2013 wählten, als sie sich Gedanken um das Festprogramm anlässlich des 50. Geburtstages des Wusterhausener Museums machten, das im Jahre 1963 als „Heimatmuseum des Kreises Kyritz“ gegründet wurde.  

Genau dreißig Jahre zuvor, anlässlich der 700-Jahrfeier am 4. und 5. Juni 1933 hatten heimatgeschichtlich interessierte Bürger um den Lehrer Karl Jahn sowie Heimatmaler Theophil Dombrowski die erste stadtgeschichtliche Ausstellung in der Schulturnhalle organisiert. Es wurden Exponate zusammengetragen und ausgestellt, die den Grundstein für die heutige Museumssammlung bildeten. Also könnte man auch getrost vom 80. Jahrestag des Beginns einer heimatgeschichtlichen Sammlung in Wusterhausen sprechen.

Hartmut Schlüter eröffnete am Freitagabend das Jubiläumswochenende mit einem Vortrag über das Leben und Wirken des Heimatmalers und Poeten Theophil Dombrowski. Das Interesse der Wusterhausener Bürger war so enorm, das zeitweise die Sitzgelegenheiten im „Alten Laden“ des Herbst’schen Hauses knapp wurden. Das Organisationsteam unter Federführung von Hartmut Schlüter hatte über Monate akribische Recherchen zum Leben Dombrowskis betrieben.

Museumsleiterin Andrea Perlt begrüßte die rund 90 Gäste und Lukas Sabionski stimmte mit klassischer Klaviermusik auf den nachfolgenden heimatgeschichtlichen Leckerbissen ein. In seinem Vortrag beleuchtete Hartmut Schlüter gekonnt sowohl den Werdegang des Künstlers als auch den Privatmann Theophil Dombrowski. Nicht unerwähnt blieb dabei dessen Rolle und Gesinnung im „Dritten Reich“.

Mit minutenlangem Applaus honorierten Zuhörer dies, um danach Werke des Heimatmalers in Augenschein zu nehmen. Sie sind in einer Sonderausstellung bis zum Jahresende im Wegemuseum zu sehen.

 

Gestern Vormittag dann ging es im Museumshof richtig festlich zu. Bei der bis auf den letzten Platz besetzten Jubiläumsveranstaltung erinnerte Museumsleiterin Andrea Perlt noch einmal an den Werdegang der heimatgeschichtlichen Sammlung. Insbesondere würdigte sie die Initiatoren und Förderer des Museums: Karl Jahn, Gerhard Fenske, Manfred Teske und Klaus Hoferichter. Und nach der Krise der 90er Jahre sei es vor allem der Wusterhausener Kulturverein gewesen, der die Einrichtung wieder mit Leben erfüllte. „Bei all diesen Entwicklungen wird immer wieder deutlich, wie stark sich die Wusterhausener für ihr Museum eingesetzt haben.“

Landrat Ralf Reinhardt war in seiner Zeit als Wusterhausener Bürgermeister selbst an dem Comeback der Einrichtung beteiligt. Er erinnerte an den Aufwand und die vielen Unwägbarkeiten des Neuanfangs. „Man muss wirklich sagen: Es stand damals auf der Kippe.“ Reinhardt dankte auch den Rathausmitarbeitern, die zum letztlichen Erfolg beitrugen und der Kirchengemeinde, die der Sammlung während der Sanierung des Herbst’schen Hauses über Jahre Zuflucht gewährt hatte. „Ich freue mich, dass all das funktioniert hat – und dass trotzdem noch so vieles andere in derGemeinde geklappt hat.“

Bürgermeister Roman Blank schloss sich den Dankesworten an und würdigte ausdrücklich das Wirken von Jahn, Fenske, Teske und Hoferichter: „Nicht zuletzt ihnen ist es zu verdanken, dass Wusterhausen heute über ein so schönes Museum verfügt.“ Wie fest das Haus in der Stadt verankert sei, zeige nicht zuletzt ein aktuelles Schülerprojekt, bei dem sich Kinder mit den einstigen Wasserläufen Wusterhausens und ihrer Geschichte befassten.

Für Unterhaltung sorgten neben der Gitarrenmusik der zwei jungen Wusterhausener Silas und  Willi Schulze die Theaterszenen, mit denen junge wie alte Wusterhausener Geschichte und Geschichten ihre Stadt darstellten.

Fahrten mit der historischen Postkutsche und ein Imbiss rundeten die sehr stimmungsvolle Veranstaltung ab.

 

Marco Schimpke und Alexander Beckmann

Märkische Allgemeine Zeitung vom 01.07.2013

 

 

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