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Im Geiste der Verständigung - Vom Treffen der Bürgerinitiative Solarparks Wusterhausen und der Gemeindevertretung Wusterhausen

Wusterhausen/Dosse, den 25.03.2025

Nach intensiver Vorbereitung trafen sich auf Einladung des Bürgermeisters der Gemeinde, Philipp Schulz, am 20.03.2025, um 18.00 Uhr, Vertreter der Bürgerinitiative Solarparks Wusterhausen mit Mitgliedern der Gemeindevertretung. Ort der Veranstaltung war die Altstadtoase.

Fast alle Gemeindevertreter waren versammelt, die Bürgerinitiative entsandte fünf Vertreter, darunter der Sprecher der Initiative, Daniel Moszynski aus Emilienhof. Die Runde wurde sachkundig verstärkt durch Thomas Berger-Karin (ehemaliger Mitarbeiter der Regionalen Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel und jetziger Regionalrat), Bernd Teichmann (Projektmanager von der Energieagentur Brandenburg) sowie durch die Amtsleiter und weitere Mitarbeiter der Verwaltung. Moderiert wurde der Abend von Thomas Weidlich vom Brandenburgischen Institut für Gemeinwesenberatung. Die hohe Anzahl der Anwesenden sprach deutlich für das große Interesse an diesem Meinungsaustausch. Ziel waren die Auswertung der Petition der Bürgerinitiative und die Vorstellung von Ideen der Bürgerinitiative zur Gemeindeentwicklung, insbesondere die Erschließung finanzieller Möglichkeiten zur mittel- und langfristigen Verbesserung der kommunalen Haushaltslage.

Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister startete Herr Moszynski mit einem Impulsvortrag, dessen Fokus darauf lag, mehr Einnahmequellen für die Gemeinde, als lediglich Erneuerbare Energien aufzutun. Die Bürgerinitiative hätte sehr wohl verstanden, dass die Gemeinde zusätzliche Einnahmen bräuchte, jedoch sei eine alleinige Fixierung auf Wind- und Solarstrom nicht zielführend, so Moszynski. In der anschließenden Diskussion wurde schnell klar, dass die Gemeinde ohnehin permanent nach Einnahmequellen jenseits der Energiegewinnung sucht und hier auch fündig wird. Von einer alleinigen Ausrichtung kann also keine Rede sein. Erneuerbare Energien seien lediglich aktuell in einer herausgehobenen Position der Betrachtung, da deren Ausbau auf Landes- und Bundesebene besonderer Vorrang eingeräumt wird. Und dem erklärten politischen Willen übergeordneter Behörden und Institutionen kann sich die Kommunalpolitik nur sehr bedingt entgegenstellen.

Bezüglich des Klimaschutzes ist es ohnehin die gesetzliche wie moralische Pflicht jeden Gemeinwesens, einen Beitrag zu leisten, was auch in allen Redebeiträgen zum Ausdruck kam. Dank der hervorragenden Moderationsleistung von Herrn Weidlich und der fachlich fundierten Einlässe der Gäste konnten so noch einige weitere Vorurteile und Missverständnisse auf beiden Seiten ausgeräumt werden. Das Ganze erfolgte zudem in einem spürbaren Bemühen um Verständnis, Respekt und Lösungen. Gleiches galt für den zweiten Teil des Treffens, in welchem die Petition der Bürgerinitiative Punkt für Punkt erörtert wurde. Hierbei ging man nach folgendem Schema vor: 1.) Benennung der Forderung der BI, 2.) Antwort der Gemeinde darauf, 3.) Erklärung der Haltung der Gemeindevertreter.

Auch hier war die Debatte intensiv aber gleichzeitig fair und lösungsorientiert. Dass in zwei Stunden nicht alle Punkte bis ins letzte Detail beleuchtet und alle Differenzen geklärt werden konnten, versteht sich von selbst, jedoch war der einhellige Tenor der Beteiligten, dass es sich in jedem Fall gelohnt hat, dieses Format stattfinden zu lassen. Deutliche Impulse für die zukünftige Arbeit, sowohl in der BI, der Gemeindevertretung sowie der Verwaltung hat jeder Teilnehmer mitnehmen können. In den Schlussworten des Bürgermeisters und des BI-Sprechers wurde allen Anwesenden noch einmal Respekt und Dank gezollt sowie die Hoffnung auf ein gelingendes zukünftiges Miteinander ausgesprochen. „Wenn ich die heutige Veranstaltung Revue passieren lasse und sehe, mit wie viel Herzblut hier diskutiert und argumentiert wird, dann beweist mir das, dass unsere Gesprächskultur und das gemeinsame Bemühen um Lösungen, auch bei scheinbar verhärteten Positionen, ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste, Teil unserer Arbeit und unseres Zusammenlebens in der Gemeinde ist. Es erweist sich immer wieder, dass dieser Weg der Richtige ist. Wir verstehen uns nicht als Verwaltungsgemeinde, sondern als Bürgergemeinde. Dialog, Transparenz und bürgerschaftliches Engagement sind unser Antrieb auf allen Ebenen. Und so soll es auch weitergehen.“, so Bürgermeister Schulz in Zusammenfassung des Treffens.