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Ein Labyrinth für die Ausstellung

23.02.2018

Gänsemarsch auf leisen Sohlen

Lindgren-Schüler bastelten an den letzten Ferientagen ein Labyrinth, das den  Praxistest bestand

Wolfgang Hörmann

Wusterhausen. Schon gewusst? Ein Labyrinth ist kein Irrgarten. "Im Irrgarten kannst du dich verlaufen, im Labyrinth nicht. Du musst den eingeschlagenen Weg nur wieder zurückgehen,  um rauszukommen." Da  haben doch die Hortkinder der Astrid-Lindgren-Grundschule in den letzten beiden Tagen ihrer Winterferien gleich wieder was gelernt. Und zwar von Katharina Zimmermann. Als Leiterin des Wegemuseums gilt sie quasi als Fachfrau in diesen Dingen. Von ihr kam auch die Idee, mit  Anton, Hannes, Annalena, Celina, Laura und ihren Gefährten im "Alten Laden" des Herbst'schen Hauses ein Labyrinth anzulegen. Es begann am Donnerstag mit dem Bau eines Modells, das für alle Ecken und Strecken locker 50 Meter Schnur verbrauchte. Das "Finger-Labyrinth" - der Name sagt, wie der Weg von Anfang bis Ende bewältigt werden kann - kommt später in eine Ausstellung, versehen mit der Visitenkarte seiner Schöpfer. Gestern nun wurde es ernst, als der Test vom Vortag samt Vorbereiten und Erklären  "in echt" umgesetzt werden sollte. Störende Tische und Stühle mussten als erstes weichen. Dann bekam der Fußboden eine Abdeckung aus grünen Flies-Decken.  Nun begann das große Messen, immer nach den Ansagen von "Wegebaumeisterin" Katharina Zimmermann. Breite Klebestreifen ließen peu à peu Konturen sichtbar werden. Das dauerte gut zwei Stunden. Dann lag die fertige Fläche vor den Bastlern. Auf den ersten Blick glich sie dem bekannten "Dame"-Brettspiel, nur ohne Spielsteine. Der Praxistest wurde mit Spannung erwartet. Im Gänsemarsch, auf ganz leisen Sohlen und - kaum zu glauben - fast schweigend begann der Gang hinein ins Labyrinth auf vorgegebener Strecke. Die Kinder stellten fest, dass man sich unterwegs begegnen kann, um sich gleich wieder zu trennen, und, dass der Weg, wenn man ihn nie verlässt, wieder hinausführt. Spürbare Erleichterung war dann bei vielen nicht zu übersehen. Eine unerklärliche Spannung ließ nach. Und warum nun das ganze Räumen, Messen, Kleben? Vor allem aus Spaß!  "Das waren mal zwei ganz andere Ferientage", findet Celine Busse aus der Klasse 4a. "Aber sie haben auch Laune gemacht, wie überhaupt alles seit Montag." Das spielerische, aber konzentrierte Arbeiten folgte auf die Tage verteilt dem Wandern, einem Kinobesuch, der Besichtigung des Museums und dem Basteln von Faschingsmasken. Die Großen hatten gestern freilich noch eine andere Sicht auf die Dinge. "Die Kinder mussten schon einiges an Ausdauer zeigen, sich untereinander absprechen, Hand in Hand zu Werke gehen. Und wir haben ausprobiert, was nach diesem Ferienspiel noch möglich ist", sagt  Hortnerin Marion Elendt. Im Sommer könnte auf dem Schulgelände ein viel größeres Labyrinth entstehen. Das ist der Plan. Auch Pippi Langstrumpf hätte sicher  ihre Freude dran.